Humanitärer Einsatz in Erbil und Dohuk (Nordirak) vom 13.4. bis 20.4.2019

15.4.2019:

Besuch des Lagers 1: Darashakran Refugee Camp Erbil:

13.000 Flüchtlinge

2700 Familien

3 Kindergärten

2 Schulen

Die Flüchtlinge sind gut organisiert, leben in kleinen Steinhäuschen (4 Gewächshäuser wurden gepachtet, Bekleidungsgeschäfte, Friseur, Lebensmittelgeschäfte etc.) vorhanden. Es ist den Flüchtlingen erlaubt, ohne Arbeitsbewilligung, außerhalb des Camps zu arbeiten.

Für die medizinische Versorgung sind zwei Container vorhanden, die sehr notdürftig ausgestattet sind. Es fehlt an Seife, Desinfektionslösung, Einmalhandschuhen und Schreibutensilien.

Nur 40 der massenhaft anstehenden Patienten waren angemeldet – es wird versucht, möglichst alle zu behandeln.

Berichte über stark betroffene Familien:

Familie Mohammed Shamsadin Isq, die 2013 aus Qamischli (nordöstlich von Syrien) flüchtete.

Vater nach einem Unfall auf der Baustelle querschnittgelähmt, 6 Kinder, 1 Kind (19Jahre) in Deutschland bei einem Onkel untergebracht, alle anderen Kinder können aufgrund der wirtschaftlichen Situation in der Familie, die Schule nicht besuchen.   Keine Aussicht auf Heilung oder Besserung der Situation!

Familie Sabri Mohammed Ali – ebenfalls 2013 aus Qamischli geflüchtet- hat 3 Kinder, die alle an Thalassämie (angeborene Blutkrankheit) leiden und deshalb die Schule nicht besuchen können.

Familie Mtaz Othmann Faso hat 10 Kinder, wovon 4 Kinder schwerstbehindert sind – das jüngste Kind leidet unter einem angeborenen Herzfehler (Loch im Herzen).

Keines der gesunden Kinder kann die Schule besuchen, da das Geld für die kranken Familienmitglieder gebraucht wird. Eine Verbesserung der Situation ist ohne Unterstützung nicht möglich!

Familie Mhedi Klo Klo hat 5 Kinder wovon 1 Kind durch eine nicht erkannte Hirnblutung nach einem Unfall schwerstbehindert ist und einer 24-Stunden Betreuung bedarf. Der Vater kann seinen Beruf als Busfahrer nicht mehr ausüben.

Die Familie würde gerne nach Europa kommen, um das Kind medizinisch versorgen zu lassen – die finanziellen Mittel erlauben es nicht.

vor dem Unfall
nach dem Unfall

Vor und nach dem Unfall